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Fachzeitschrift

Gemeinnützige, jedem Gewinnstreben abholde Publikation, die sich um ein bestimmtes Fachgebiet kümmert. Etwa ums Surfen. Oder ums Biken. Auf Hochglanzpapier und mit vielen bunten Bildern wird den Lesern klargemacht, was für tolle Typen sie doch sind und was sie sich, neben der Zeitschrift, noch alles unbedingt kaufen müssen, um up to date zu sein. Wichtig für den Publikumserfolg einer solchen Zeitschrift ist vor allem, dass die darin abgedruckten Texte zu mindestens einem Drittel aus englischen Fachausdrücken bestehen. Und wo es einen solchen noch gar nicht gibt, wird er von der kreativen Redaktion einfach neu eingeführt. Rad fahren kann schließlich jeder, biken mit 21 Speed dagegen nur eine Elite! (Siehe Bikisch)

 


 

Fahrrad

Letzten Ausgrabungen zufolge der unmittelbare Bike-Vorfahr, vergleichbar dem Faustkeil des Cromagnon-Menschen.

 


 

Fallschirm

Zusatzausrüstung des Extrem-Bikers. Demnächst soll ein Modell auf den Markt kommen, das den Schirm automatisch auslöst, wenn der Freie Fall länger als drei Sekunden dauert. Denn dann ist anzunehmen, dass es sich nicht um einen Straßengraben, sondern um eine Schlucht handelt. Zu beachten ist lediglich, dass der Fallschirm nicht am Bike, sondern am Biker zu befestigen ist.

 


 

Familie

Ansammlung naher Anverwandter, die eines Tages auf die Idee kommen, es auch mal mit dem Mountainbiken probieren zu wollen. Leider kann man nicht immer finanzielle Gründe vorschieben, um das zu verhindern. Man startet also im Familienpulk, und es wird, wie erwartet, ein herrlicher Ausflug, bei dem immer für Abwechselung gesorgt ist. Den einen geht es zu schnell, den anderen zu langsam, die einen finden es zu heiß, die anderen zu kühl, die einen machen schlapp, die anderen Pipi… Im Grunde hilft da nur eins: den extremsten Anstieg hochjagen, den man kennt!

Und wenn einen die anderen dann ohnmächtig auflesen, wissen sie wenigstens, wie gefährlich das ist, und lassen es in Zukunft bleiben.

 


 

Federgabel

Neue Rahmenergänzung, die, wenn man der Werbung Glauben schenken darf, jeder Gerölltour ein autobahnähnliches Federungsfeeling verleiht.



Feeling

Hat das früher übliche Gefühl abgelöst, das inzwischen absolut out ist. Heute hat man, nicht zuletzt beim Biken, nicht einfach ein gutes Gefühl, sondern ein total cooles Feeling. Aber echt!

 


 

Felsen

Natürliche Gesteinsformation, die, trotz unablässiger Versuche, das Gegenteil zu beweisen, immer noch härter ist als Biker-Köpfe.

 


 

Fertig

(Meist im Zusammenhang mit „fix“ und…“ gebraucht.)

Zustand des Bikers nach der Hälfte der geplanten Tour.

 


 

Fitness

Viele schaffen sich ein Mountainbike an, um etwas für ihre Fitness zu tun. Wenn sie es dann eine Zeitlang haben, stellen sie fest, dass sie bereits vor der Anschaffung etwas für ihre Fitness hätten tun sollen.

 


 

Flachland

Geländeformation, in der, wie schon der Name sagt, die Mountainbiker an sich nichts verloren haben. Wenn sie dort anzutreffen sind, können sie sich also nur verirrt haben. Es ist allerdings erstaunlich, wie vielen das passiert.

 


 

Flasche

Man unterscheidet zwischen Flaschen am Mountainbike und Flaschen auf dem Mountainbike. Die einen sind aus Plastik und mit Mineraldrink, Tee oder einer sonstigen gesunden Flüssigkeit gefüllt, die anderen aus Fleisch und Blut mit falschem Ehrgeiz, Überheblichkeit oder einer sonstigen schlechten Eigenschaft gefüllt.

 


 

Föhn

Bayrischer Bergwind, der grundsätzlich an allem schuld ist. Ob man die Brotzeit zu Hause vergessen hat, sich schon auf der ersten Steigung verschaltet oder kurz unterm Gipfel einen Platten hat, ob man oben feststellt, dass das der falsche Berg ist oder ob die einem bislang eng verbundene Bikerin plötzlich mit einem anderen davon rauscht – schuld ist nur der Föhn. Da kann man nichts machen.

 


 

Förster

Uniformierter und bewaffneter Zeitgenosse, der Jagd auf harmlose Biker macht, die nichts weiter tun, als quer durch die Natur zu brettern.


 

Foto

1.  Im eigenen Album: Farbiges Bild, mit dem man Freunden und Bekannten beweist, was für ein extrem sportlicher Typ man doch ist. Es zeigt den/die Abgebildete/n in einiger Entfernung auf einem unscharfen Gelände, das sich ebenso gut in den Anden wie im hügeligen Teil des Stadtparks befinden kann.

2.  In der Biker-Zeitschrift: Total geiles Picture, nach dessen Betrachtung man erkennt, was für ein schlapper Typ man doch im Grunde ist. Trotzdem sieht man sich ein solches Foto immer wieder an.


 

Freestyle

Ungewöhnliche, riskante und überraschende Fahrtechniken, teils mit Bodenkontakt, teils mit Flug vorgeführt. So gesehen, produziert eigentlich jeder Biker irgendwann mal derart waghalsige Freestyle-Figuren – wenn auch nicht immer absichtlich.

 


 

Freiheit

Sie soll angeblich in den Bergen wohnen. Dort scheint sie sich jedoch sehr gut versteckt zu haben, denn von den vielen Tausenden, die dort regelmäßig unterwegs sind, ist ihr noch kaum einer begegnet.

 


 

Freizeit

Zeit, in der man, wie schon der Name sagt, frei ist von allen Zwängen. Also zum Beispiel von dem Zwang, schweißtreibende und gefährliche Bike-Touren unternehmen zu müssen.

 


 

Frequenz

Man unterscheidet zwischen Tritt- und Pulsfrequenz. Beide stehen miteinander in engem Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Hohe Frequenzen beweisen in jedem Fall den durchtrainierten Biker, und wenn sie nach einem besonders steilen Anstieg aus dem Rhythmus geraten, ist dies keinesfalls ein Grund zu Beunruhigung. Man sollte im Gegenteil noch kräftiger in die Pedale treten, um die Frequenz noch weiter zu erhöhen. Eine eiserne Gesundheit wird es einem danken.

 


 

Freund/in

Man nimmt ihn/sie gerne mal mit auf eine Tour, weil so ein gemeinsames Abenteuer das Zusammengehörigkeitsgefühl fördert. Hinterher stellt man fest, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn man ihn/sie doch nicht mitgenommen hätte…

 


 

Frust

Ein Gemütszustand, der sich dann einstellt, wenn man es nicht geschafft hat, ein bestimmtes Ziel zu erreichen – also ein Biker absolut fremder Gemütszustand.

 


 

Fußgänger

Menschliches Wesen, das, vergleichbar dem Neandertaler, bei seiner Weiterentwicklung in eine Sackgasse geraten ist. Den ersten wichtigen Evolutionsschritt, das Heruntersteigen von den Bäumen, hat er, der Fußgänger, zwar noch mitvollzogen – den ebenso bedeutsamen zweiten, das Hinaufsteigen aufs Mountainbike, jedoch versäumt. Als Folge dieses Fehlverhaltens dürfte ihm ein ähnliches Schicksal wie den Sauriern beschieden sein.


 
 
 
 
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